Tomatenzeit

Es ist Hochsaison für Tomaten! Von Juli bis September kommen auch die heimischen Freilandtomaten
italienisch würzig daher. Aus den "Liebesäpfeln" lassen sich allerlei erfrischende Salate,
leckere Aufläufe und pfiffige Suppen oder Saucen zubereiten.
Rund 15 kg Tomaten isst jeder
Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Grund genug für uns, der Tomate eine extra Rubrik auf
rezeptmarkt.de zu widmen.
Wissenswertes
Die Tomate ist eine einjährige, frostempfindliche Pflanze. Sie wird 30 bis 150 cm hoch, teilweise
jedoch mit über 4 m auch deutlich höher. Als Jahreskultur im professionellen Anbau kann sie eine
Länge von 20 m erreichen. Die gelben Blüten erscheinen von Juli bis Oktober. Die Frucht der
Tomatenpflanze ist botanisch gesehen eine Beere.
Fruchtform: rund und glatt (Normale Tomate), flachrund und glatt (meist Fleischtomate),
flachrund und faltig (Cuore di Bue in Norditalien), herzförmig (russische Cuore di Bue), oval oder
pflaumenförmig (Eiertomate, meist im Cherry- oder Cocktailbereich), birnenförmig (Cherrytomate),
länglich (San Marzano-Tomate).
Größe: Sie ist stark von der Anzahl Fruchtkammern (Kammern) abhängig. Cherrytomate
(2-3), Cocktailtomate (2-3), Normale Tomate (3-5), Cuore di Bue (4-5), Fleischtomate (3-6), San Marzano,
Riesentomaten (bis 1 kg). Auch Früchte mit bis zu 10 Kammern sind bekannt.
Farbe: von weiß über gelb, orange, rot, rosa, violett bis schwarz. Auch grünlich
abreifende Sorten sind bekannt.
Der Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95%). Außerdem enthält sie die Vitamine A, B1, B2,
C, E, Niacin sowie Mineralstoffe, besonders Kalium und Spurenelemente. Der rote Farbstoff ist Lycopin.
Ein Carotinoid, das die Abwehr stärken soll, da es antioxidativ wirkt und das Risiko bestimmter
Krebserkrankungen senken soll. Der Nährwertgehalt ist mit etwa 75 kJ pro 100 g relativ gering.
Bei der Verarbeitung frischer Tomaten sollten grüne Teile und der Stielansatz entfernt werden.
In den unreifen grünen Stellen der Frucht befindet sich das giftige Solanin, das sich vor allem
in der Pflanze aber auch in grünen Früchten befindet. Es kann zu gesundheitlichen Schäden führen.
Aktuelle Untersuchungen haben ergeben, dass der Gehalt an Vitaminen in Konservendosenware meist höher
liegt als bei frischer Ware. Industrietomaten werden fast immer dort konserviert, wo sich deren
Produktion befindet. Solche Tomaten reifen deutlich besser aus, werden meist noch am Erntetag
verarbeitet und haben einen geringeren Wassergehalt als Frischware aus dem Ausland. Für viele Gerichte
(Soßen und Suppen) kann man also guten Gewissens auf Dosentomaten zurückgreifen ohne Qualität einzubüßen.
Rezeptvorschläge:
Verbrauch und Herkunft

Im Durchschnitt isst jeder Deutsche rund 15 kg Tomaten pro Jahr. Aber nur 6 % der in Deutschland vermarkteten
Tomaten werden auch hier produziert. Die Tomate wird heute weltweit in vielen Zuchtformen angebaut.
Herkunftsländer sind unter anderem die Niederlande (mengenmäßig führend), Spanien (besonders die
Kanarischen Inseln), Italien und Marokko. Es gibt sicher deutlich über 2500 Sorten und mindestens noch einmal
so viele Züchtersorten, die nie angemeldet waren und deshalb auch nie einen Namen erhalten haben. Auch sind
die Anzahl Neuheiten, die jedes Jahr hinzukommen sehr groß.
Es gibt auch bestimmte Tomatensorten, die von Natur aus außen grün sind. Dies soll daran liegen, dass diese
Tomaten von innen nach außen reif werden und nicht, wie wir es von den roten Tomaten kennen, von außen
nach innen. Diese z.B. schwarzbraunen bis grünen Tomaten, angeblich aus einer Tomatensorte der Galápagos-Inseln
gezüchtet, sollen also keinen höheren Solanin-Gehalt als die roten Tomaten haben.
Geschichte
Das Ursprungsgebiet der Tomate ist Mittel- oder Südamerika, wobei die Wildformen von Nordchile bis Venezuela
verbreitet und beheimatet sind. Die größte Vielfalt der in Kultur befindlicher Formen ist in Mittelamerika zu
finden. Dort wurden sie schon von Azteken und Inkas etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. als "tomatl" kultiviert.
Samen wurden bei Ausgrabungen südlich von Mexiko-Stadt in Erdschichten von Höhlen im Tehuacan-Tal gefunden.
Die Tomate wurde erstmals 1498 von Christoph Kolumbus nach Spanien und Portugal gebracht. Sie zählt damit in
Europa zu den hemerochoren Pflanzen und aufgrund ihrer Einführung nach 1492 zu den Neophyten.
Man vermutet, dass die ersten Pflanzen gelbe Früchte trugen und die Größe einer Kirsche hatten. Auch große
rote Tomaten waren schon bekannt. Im frühen 19. Jahrhundert wurde sie dann auch in Nordamerika eingeführt.
Vor dem Ersten Weltkrieg war die Tomate bei den Italienern schon längst im Anbau, während in Deutschland die
Pflanzen noch als Zierpflanze angesehen wurde und als nicht einfach zu kultivieren galt. Erst ab 1925 fand
in Deutschland ein regelrechter Siegeszug der Tomate statt, der gut mit dem der Kartoffel verglichen werden
kann. Neuerdings werden in Kalifornien von Ökobauern alte Sorten, die fast ausgestorben sind, wieder angebaut.
Lagerung
Am besten lagert man Tomaten bei 13-18 °C und bei einer relativen Luftfeuchte von 80-95 %. Im Gegensatz zu
Blattgemüse ist die Tomate bis zu 14 Tage haltbar. Dabei verliert sie kaum wichtige Inhaltsstoffe.
Fälschlicherweise bewahren viele Verbraucher Tomaten im Kühlschrank auf, wo sie deutlich an Geschmack,
Textur und Haltbarkeit verlieren.
Heilwirkung
Die Tomate kann sicher nicht als Heilpflanze bezeichnet werden. Dazu besitzt sie nicht die nötigen nachweisbaren
akuten Heilwirkungen. Jedoch wird sie von Ernährungswissenschaftlern zur Prophylaxe empfohlen. Sicher enthält
sie viele Wirkstoffe, die sehr gesund sind. Diese kommen jedoch vor allem dann zur Wirkung, wenn der physische
Zustand eines Menschen angeschlagen ist; sonst scheinen sie wirkungslos.